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Mehr Nachhaltigkeit in Unternehmen – so gelingt der Wandel

Die Ressourcen auf unserem Planeten sind begrenzt. Das globale Klima erwärmt sich, ganze Tierarten sterben aus und auf den Meeren schwimmen riesige Plastikinseln. Einfach so weitermachen, wie wir das bisher getan haben, ist deswegen keine Option. Auch Unternehmen werden zunehmend in die Verantwortung genommen und müssen ab einer gewissen Größe laut einer EU-Richtlinie über ihre Nachhaltigkeitsmaßnahmen Bericht erstatten. Es geht aber nicht allein darum, den gesetzlichen Rahmenbedingungen gerecht zu werden. Tatsächlich können Unternehmen durch moderne Nachhaltigkeitsstrategien auf verschiedene Arten profitieren. Zum Beispiel lassen sich damit häufig die Betriebsausgaben senken. Zugleich kann das eigene Image aufpoliert werden, denn Nachhaltigkeit ist nicht nur zukunftsweisend, sondern auch trendy!  

Warum sich Nachhaltigkeit lohnt 

Wie jede Umstrukturierung ist auch der Weg zu mehr Nachhaltigkeit erst einmal mit Veränderungen und oft auch mit Investitionen verbunden, sodass sich so manches Unternehmen noch ordentlich sträubt. Wer jedoch den Blick in die Zukunft richtet und sich auf die möglichen Vorteile eines umweltbewussten und ressourcensparenden Unternehmens immer wieder vor Augen hält, findet schneller den Antrieb, endlich in die Hände zu spucken und die Sache anzupacken.  

  • Durch Prozessoptimierungen und Kreislaufwirtschaft lassen sich langfristig möglicherweise Kosten sparen. Auch die Digitalisierung und KI können diesbezüglich hilfreich sein. Entscheider sollten sich deswegen schon jetzt mit diesen Themen beschäftigen und so bisher ungenutztes Potenzial voll ausschöpfen.  
  • In vielen Unternehmen herrscht jetzt schon Angst vor der nächsten Krise. Nachhaltiges Wirtschaften stellt den Betrieb für die Zukunft auf ein sicheres Fundament. Je sorgfältiger Unternehmen mit vorhandenen Ressourcen umgehen – und damit sind nicht nur Rohstoffe, sondern auch Mitarbeiter gemeint – desto länger können sie fortbestehen und desto besser sind sie für Krisen gewappnet.  
  • Je umweltbewusster und nachhaltiger Unternehmen sich nach außen präsentieren, desto besser ist das für ihr Image, denn immer mehr Kunden achten bei der Auswahl von Produkten und Dienstleistungen auf den Nachhaltigkeitsaspekt.  
  • Potenzielle Arbeitnehmer nehmen ein nachhaltiges Unternehmen häufig als besonders attraktiven Arbeitgeber wahr. Das ist vor allem dann der Fall, wenn auch die soziale Nachhaltigkeit berücksichtigt wird. Was das genau ist, erklären wir im weiteren Verlauf des Textes.  

Die magische Drei – was Nachhaltigkeit alles bedeuten kann 

nachhaltigkeit 3 säulen

Viele Menschen denken bei Nachhaltigkeit vor allem an Umwelt- und Klimaschutz. Das ist auch durchaus korrekt, allerdings spielen im unternehmerischen Kontext drei Säulen eine Rolle, die sich gegenseitig beeinflussen:  

  • Ökologische Nachhaltigkeit: Hierzu gehören zum Beispiel der Klima- und der Artenschutz. Gleichzeitig können alle anderen umweltschützenden Maßnahmen dieser Säule zugeordnet werden. Nehmen wir an, eine Ledergerberei setzt von nun an auf eine umweltschonende Variante der Gerbung, indem sie den Wasserverbrauch reduziert und keine schädlichen Chemikalien mehr einsetzt. Dann wäre das Teil der ökologischen Nachhaltigkeit.  
  • Ökonomische Nachhaltigkeit: Diese Säule bezieht den wirtschaftlichen Aspekt mit ein und macht das Unternehmen zukunftsstark. Voraussetzung dafür ist ein vorausschauender Umgang mit den vorhandenen Ressourcen. Wie nachhaltig sind die verwendeten Rohstoffe? Kann eine Kreislaufwirtschaft langfristig stabiler sein? Droht ein soziales Ungleichgewicht, das die ökonomische Nachhaltigkeit in Gefahr bringt?  
  • Soziale Nachhaltigkeit: Nicht zuletzt sollten sich Unternehmen mit der sozialen Nachhaltigkeit befassen. Dazu gehört ein Arbeitsumfeld, in dem sich die Angestellten wohlfühlen und in dem sie sich vorstellen können, länger zu bleiben.  

Nachhaltigkeit im Unternehmen umsetzen  

Da die oben genannten Säulen der Nachhaltigkeit nicht immer streng voneinander abgetrennt werden können und teilweise ineinander übergreifen, reicht es nicht, sich isoliert für eine davon zu entscheiden. Stattdessen sollten Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz verfolgen, um nachhaltiger zu werden. Das klingt erst einmal kompliziert? Das muss es nicht sein. Wichtig ist, dass Unternehmen Nachhaltigkeit erreichen, indem sie Maßnahmen ergreifen, die zu ihrem Betrieb passen. Eine Einheitslösung gibt es nicht.  

Gezielt Energie sparen  

Ein großes Problem unserer Zeit sind die vielen Emissionen, die wir täglich in die Atmosphäre pusten. Dabei verpesten wir nicht nur unsere Luft, sondern verbrauchen auch brennbare und vor allem endliche Fossilien wie Gas und Kohle. Wenn uns die eines Tages ausgehen, ständen wir vor einem riesigen Problem! Deswegen ist Energiesparen angesagt!  

Prozessoptimierungen mithilfe von moderner Software und KI-Lösungen sind schon einmal ein guter Ansatz. Darüber hinaus sollten sich die Verantwortlichen aber auch mit alternativen, erneuerbaren Energiequellen auseinandersetzen und zum Beispiel auf Solaranlagen und Wärmepumpen setzen.  

Selbst kleine Energiesparmaßnahmen wie das Austauschen von alten Glühlampen gegen LED-Lichter und der Einbau von Bewegungs- und Anwesenheitssensoren können einen kleinen Teil zu einem geringeren Energieverbrauch beitragen. Hier lautet die Devise: Auch Kleinvieh macht Mist!  

Möglichkeiten der Kreislaufwirtschaft ausloten 

Jeden Tag werden riesige Mengen von Rohstoffen für die Herstellung von Produkten verschiedener Art verwendet. Viele davon reisen weit um die Welt, um zu uns zu gelangen, andere wachsen nicht nach und wieder andere werden unter umweltschädlichen Bedingungen und hohem Energieaufwand zu verschiedenen Materialien weiterverarbeitet.  

Wenn das Produkt dann im Handel verkauft wird und seine Lebenszeit überschritten hat, landet es nicht selten einfach im Müll. Dieser riesige Ressourcenverbrauch schadet unserer Umwelt und kann sich auch negativ auf die ökonomische Nachhaltigkeit auswirken.  

Unternehmen sollten deswegen alles daransetzen, den Lebenszyklus von Produkten durch eine hohe Qualität möglichst zu verlängern und gleichzeitig Konzepte zur Wiederverwertung der Rohstoffe und Materialien entwickeln, denn je länger sie im Wirtschaftskreislauf bleiben, desto nachhaltiger sind sie. Hier spielen natürlich auch Stichworte wie Recycling, Upcycling und Downcycling eine Rolle.   

Ökonomische Nachhaltigkeit durch stärkere Mitarbeiterbindung optimieren  

ökonomische nachhaltigkeit mitarbeiter

Das letzte Beispiel für mehr Nachhaltigkeit macht noch einmal deutlich, wie eng die drei Säulen des Modells miteinander verwoben sind. Wer dafür sorgt, dass sich die Mitarbeiter im Betrieb pudelwohl fühlen, stärkt damit die ökonomische Nachhaltigkeit, denn aufgrund des extremen Fachkräftemangels werden Unternehmen schnell handlungsunfähig, wenn mehrere Angestellte auf einmal den Betrieb verlassen.  

Um die Mitarbeiter enger an sich zu binden, müssen Unternehmen aber erst einmal Initiativen für mehr soziale Nachhaltigkeit ins Rollen bringen. Dazu gehört unter anderem, dass Chancengleichheit geschaffen wird, dass Mitarbeiter entsprechend ihren Kenntnissen und Interessen gefördert werden und dass ihre Lebensrealität durch den Arbeitgeber anerkannt und respektiert wird.  

Das kann bedeuten, dass er moderne Arbeitsmodelle wie das Homeoffice oder die Vier-Tage-Woche anbietet oder dass er spezielle Leistungen für Arbeitnehmer mit Kindern zur Verfügung stellt. Infrage käme zum Beispiel eine betriebsinterne Form der Kinderbetreuung. In manchen Bundesländern ist es schließlich fast schon ein Ding der Unmöglichkeit, einen Kitaplatz für das eigene Kind zu ergattern. 

Quellen:  

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