Technologischer Fortschritt und vielfältige Innovationen treiben den Wandel in der digitalen Welt voran, und fast alle Branchen profitieren von diesem Umstand. Diese grundlegenden Änderungen haben jedoch auch zu komplexen Bedrohungsszenarien geführt, wobei Ransomware-Angriffe und Spionagetätigkeiten sich in den letzten Jahren zu den häufigsten Cybersicherheitsbedrohungen entwickelt haben.
Im Jahr 2024 wurden mit 4,88 Millionen US-Dollar die höchsten bisher bekannten durchschnittlichen Kosten eines Datenschutzverstoßes verzeichnet. Obwohl alle Branchen anfällig für Cyberangriffe sind, weisen einige Wirtschaftssparten aufgrund der Sensibilität der gespeicherten Daten oder der Art ihrer Betätigungsfelder ein höheres Risiko auf. Hier sind die sechs Branchen, die im Jahr 2025 am anfälligsten für Bedrohungen aus dem Cyberspace sind.
Der Fertigungssektor
Die digitale Revolution hat der Fertigungsindustrie zu massiven Effizienzsteigerungen verholfen. Produktionsstätten weltweit setzen heute vermehrt auf die Automatisierung von Systemen und Prozessen, nutzen Datenanalysen für die Produktionssteigerung und profitieren vom Aufbau globaler Lieferketten.
Die produktionsnahe Industrie setzt verstärkt auf die Implementierung des Internets der Dinge, um dieses wirtschaftspolitisch revolutionäre Zeitalter voranzutreiben. Dieser Wandel hin zu stärker digitalisierten Funktionen birgt jedoch erhebliche Risiken, die sich vor allem durch Angriffe auf industrielle Steuerungssysteme, Störungen der Lieferketten und sogar durch den Einsatz von Ransomware bemerkbar machen.
Bedrohungen aus dem Cyberspace können die Produktion im Bereich der Fertigungsindustrie beeinträchtigen und erhebliche finanzielle Verluste verursachen, da in den meisten Fällen die Produktqualität beeinträchtigt wird.
Finanzdienstleistungen
Der Grund für Angriffe aus dem digitalen Raum gegen Finanzdienstleister liegt im potenziellen massiven finanziellen Gewinn für die unbefugten Eindringlinge. Fintech-Startups, Banken und andere Zahlungsabwickler verwalten sensible persönliche Finanzdaten sowie große Geldmengen.
Diese Faktoren machen sie zu einem idealen und lukrativen Ziel für Hacker, die darauf aus sind, Finanztransaktionssysteme durch Phishing und Ransomware zu kompromittieren.
Sind diese digitalen Kriminellen erfolgreich, so kommt es zu betrügerischen Transaktionen, Datenschutzverletzungen, Aktienmanipulationen, Serviceunterbrechungen, finanziellen Verlusten und führt in letzter Instanz auch zum Verlust des guten Rufs der Unternehmen.
E-Commerce-Plattformen
Die Migration des Handels in Richtung E-Commerce-Plattformen nimmt stetig zu. Unzählige Verbraucher bevorzugen heute den Komfort des Online-Shoppings, während Unternehmen den technologischen Fortschritt nutzen, um ein globales Publikum zu erreichen und dort die eigenen Waren und Dienstleistungen anzubieten. Diese Win-Win-Situation birgt jedoch auch eine erhebliche Gefahr, die von Cyberkriminellen erkannt und ausgenutzt wird.
E-Commerce-Plattformen speichern große Mengen an Verbraucherdaten und wickeln ebenfalls zahlreiche Finanztransaktionen ab. Diese Faktoren machen sie zu einem idealen Ziel für Cyberkriminelle, die Methoden wie Kartenskimming, Phishing, Kreditkartenbetrug, Credential Stuffing und Datenschutzverletzungen einsetzen. Solche Bedrohungen stellen ein Risiko für alle Arten von E-Commerce-Plattformen dar, von Online-Marktplätzen und Online Casinos bis hin zu Webseiten, die Mode und Gebrauchsartikel anbieten.
Der Gesundheitsbereich
Gesundheitsdienstleister sollten gleichzeitig auch die Hüter kritischer Daten sein, denn sie müssen sich um die Sicherheit der Patientendaten kümmern, die von Informationen und Befunden des Gesundheitszustands bis hin zu Versicherungsdaten reichen.
Darüber hinaus verfügen Gesundheitsorganisationen über einige der umfangreichsten, datenintensivsten und gefährdetsten Systeme, deren Kompromittierung durch unerlaubten Zugang schwerwiegende Folgen haben könnte.
Das Risiko von Cybersicherheitsbedrohungen hat im Zeitalter digitalisierter Gesundheitsakten und Telemedizin stark zugenommen. Der Trend zur Effizienzsteigerung durch die Nutzung des Internets der Dinge auf medizinische Geräte hat dieses Risiko zusätzlich verstärkt.
Diese Bedrohungen können in Form von Verletzungen des Patientendatenschutzes, Ransomware-Angriffen und kompromittierten medizinischen Geräten auftreten. Angriffe aus dem digitalen Raum auf Gesundheitsdienstleister könnten die Patientensicherheit erheblich gefährden und Krankenhaussysteme gefährden.
Laut IBMs „Cost of a Data Breach Report 2024“ stiegen die durchschnittlichen Kosten einer Datenschutzverletzung im Gesundheitswesen im Jahr 2024 auf 9,8 Millionen US-Dollar pro registriertem Vorfall”.
Die Telekommunikation
Telekommunikationsunternehmen bilden das Rückgrat der regionalen und weltweiten Kommunikationsinfrastruktur. Sie unterstützen Cloud Computing, Internetdienste und Mobilfunknetze. Ihre riesige Infrastruktur macht sie zu einem beliebten Ziel für Cyberangriffe.
Hacker bedienen sich unrechtmäßig an Telekommunikationsunternehmen, um deren Infrastruktur für deren Cyberkriminalitätsaktionen zu nutzen, Kommunikationsdienste zu stören und persönliche Daten von Kunden zu entwenden. SIM-Kartentausch und Denial-of-Service-Angriffe auf Kommunikationsnetze sind gegenwärtig zu den häufigsten Cybersicherheitsbedrohungen für Telekommunikationsunternehmen geworden.
Regierungsstellen und die öffentliche Verwaltung
Die Hauptgründe für Cyberangriffe auf die digitalen Dienste von Regierungen und Behörden dienen vor allem politischen oder wirtschaftlichen Destabilisierungsversuchen. Bürgerdaten wie Sozialversicherungsnummern sowie Daten zur nationalen Sicherheit und kritische Infrastrukturdaten werden von lokalen Behörden und staatlichen Stellen gespeichert.
Cybersicherheitsbedrohungen im öffentlichen Dienst reichen von Datenschutzverletzungen und Spionage bis hin zu Denial-of-Service-Angriffen. Hacker können kritische Dienste stören, sich Zugangsdaten verschaffen, sich als Staatsbeamte ausgeben, und sogar öffentliche Gelder auf kriminelle Offshore-Konten umleiten.
Oft stammen diese Bedrohungen auch von feindlich-gesinnten Staaten, die dieser Angriffe auf Systeme mit öffentlichen Informationen fördern. Diese Bedrohungsszenarien stellen das größte Risiko für die nationale Sicherheit dar.
Allerdings unternehmen die Branchen, die im Jahr 2025 am anfälligsten für Cybersicherheitsbedrohungen sind, enorme Anstrengungen, um ihre sensiblen Daten zu schützen und ihre Abwehrmaßnahmen zu verbessern. Folgende Maßnahmen werden hierbei ergriffen:
- Implementierung von Zero-Trust-Sicherheitsmodellen zur kontinuierlichen Überprüfung aller Nutzer und Geräte.
- Verpflichtende Multi-Faktor-Authentifizierung für den Zugriff auf kritische Daten.
- Regelmäßige Sicherheitsüberprüfungen zur Identifizierung potenzieller Systemschwachstellen.
- Erweiterte Schulung der Mitarbeiter in Bereich der Cybersicherheitsvorkehrungen, Erstellung angemessener Datensicherheitsprotokolle und der Erkennung von Social-Engineering-Angriffen als menschliches Versagen als Hauptursache für Sicherheitsverletzungen.
- Regelmäßige Aktualisierung und Kontrolle von Softwaresystemen zur Behebung von möglichen Schwachstellen, die von Hackern ausgenutzt und verwendet werden können.
- Bewertung der Beziehungen zu Drittanbietern und Gewährleistung deren Sicherheit, da Datenschutzverletzungen in Drittanbietersystemen Hackern Angriffspunkte bieten können.
- Investition in fortschrittliche Früherkennungssysteme, die Transaktionen überwachen und bei verdächtigen Aktivitäten in Echtzeit Alarm schlagen.