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Familienstand im Lebenslauf angeben oder besser weglassen

Der Familienstand im Lebenslauf ist für viele Bewerber ein sensibles Thema. Manche geben ihn selbstverständlich an, andere lassen ihn bewusst weg. Während früher die Nennung üblich war, stellt sich heute die Frage, ob diese Information überhaupt noch sinnvoll ist.

Dieser Artikel erklärt ausführlich, wann die Angabe hilfreich sein kann, wann sie Nachteile mit sich bringt und welche aktuellen Empfehlungen es gibt, um einen überzeugenden und professionellen Lebenslauf zu erstellen.

Bedeutung vom Familienstand im Lebenslauf für Bewerber

Bedeutung vom Familienstand im Lebenslauf für Bewerber

Der Familienstand im Lebenslauf galt lange Zeit als fester Bestandteil der persönlichen Daten. Noch vor wenigen Jahrzehnten war es selbstverständlich, dass Bewerber ihren Status wie ledig, verheiratet oder geschieden nennen. Die Angabe sollte ein vollständiges Bild der Person vermitteln und dem Personal im Unternehmen zusätzliche Informationen geben.

Heute hat sich die Situation gewandelt. Durch gesetzliche Regelungen, wie das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, ist klar, dass der Familienstand keine Pflichtangabe mehr ist. Trotzdem kann er in bestimmten Branchen und Situationen immer noch relevant sein. Gerade Bewerber im öffentlichen Dienst oder in konservativen Berufsfeldern erleben häufig, dass Personal solche Angaben weiterhin erwartet.

Familienstand im Lebenslauf: Welche Varianten es gibt

Der Familienstand im Lebenslauf kann in unterschiedlichen Formen erscheinen. In Deutschland werden meist diese Angaben verwendet: ledig, verheiratet, geschieden, verwitwet oder in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft lebend.

Die Angabe erfolgt in der Regel im oberen Abschnitt des tabellarischen Lebenslaufs bei den persönlichen Daten. Wer den Familienstand nennen möchte, sollte dies in einer klaren, kurzen Form tun. Ein Beispiel wäre: „Familienstand: ledig“. Längere Erklärungen sind unnötig und wirken unprofessionell.

Bewerber, die sich unsicher sind, ob sie diese Information aufnehmen sollten, können den Familienstand ans Ende der persönlichen Daten setzen. So ist er vorhanden, fällt aber weniger ins Auge.

Warum der Familienstand keine Pflichtangabe mehr ist

Warum der Familienstand keine Pflichtangabe mehr ist

Früher war es üblich, dass Arbeitgeber diese Information standardmäßig verlangten. Mit dem Inkrafttreten des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes änderte sich die Rechtslage. Ziel des Gesetzes ist es, Diskriminierung im Bewerbungsprozess zu verhindern.

Seitdem ist der Familienstand eine freiwillige Angabe. Unternehmen dürfen Bewerber nicht benachteiligen, weil sie zum Beispiel verheiratet sind, Kinder haben oder in einer Lebenspartnerschaft leben. Dennoch gibt es Situationen, in denen Bewerber durch die Angabe ein positives Signal senden können, etwa wenn sie damit Stabilität und Verlässlichkeit ausdrücken möchten.

Vor- und Nachteile der Nennung

Die Entscheidung, ob der Familienstand im Lebenslauf auftaucht, hängt oft von den persönlichen Umständen und der Zielbranche ab.

Vorteile:

  1. Kann Seriosität und Beständigkeit vermitteln
  2. Entspricht den Erwartungen in bestimmten Berufsfeldern
  3. Schafft bei internationalen Bewerbungen einen formalen Eindruck

Nachteile:

  1. Gefahr von Vorurteilen oder falschen Annahmen
  2. Keine direkte Relevanz für die berufliche Qualifikation
  3. Eventuell Hinweis auf mögliche Ausfallzeiten durch Familienplanung

Bewerber sollten diese Punkte abwägen und sich bewusst für oder gegen die Angabe entscheiden.

Kinder im Lebenslauf: Sinnvoll oder nicht

Neben dem Familienstand stellt sich auch die Frage, ob Kinder im Lebenslauf erwähnt werden sollten. Grundsätzlich gilt, dass diese Information keine Pflicht ist. Falls Sie Kinder angeben, kann es sinnvoll sein, das Alter zu nennen. Damit lassen sich mögliche Bedenken ausräumen, etwa dass ein Kind noch sehr klein ist und deshalb häufiger Betreuung benötigt.

In manchen Fällen kann die Nennung von Kindern sogar Vorteile bringen, zum Beispiel bei Arbeitgebern, die familienfreundliche Werte betonen. In anderen Situationen ist es jedoch besser, diese Angabe wegzulassen, um nicht unnötig private Details preiszugeben.

Branchenunterschiede und Erwartungen von Personal

Die Relevanz des Familienstands hängt stark vom Arbeitsumfeld ab. Im öffentlichen Dienst oder in traditionellen Branchen wird er häufiger genannt und von Personal teilweise sogar erwartet. In modernen, international orientierten Unternehmen spielt er dagegen kaum eine Rolle.

Gerade im internationalen Bewerbungsprozess fällt auf, dass viele Länder keinerlei Wert auf den Familienstand legen. In angelsächsischen Staaten wird er sogar oft bewusst weggelassen, um Diskriminierung vorzubeugen.

Familienstand im Lebenslauf: Rechtlicher Rahmen und Schutz vor Diskriminierung

Familienstand im Lebenslauf: Rechtlicher Rahmen und Schutz vor Diskriminierung

Das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz schützt Bewerber vor Benachteiligung aufgrund ihres Familienstands. Arbeitgeber dürfen die Angabe nicht als Grundlage für Entscheidungen nutzen, die nicht mit der Qualifikation oder den beruflichen Fähigkeiten zusammenhängen.

Dieser Schutz gibt Bewerbern die Freiheit, selbst zu entscheiden, ob sie den Familienstand im Lebenslauf nennen wollen. Dennoch sollte man bedenken, dass nicht jedes Unternehmen denselben Umgang mit dieser Regelung pflegt.

Gestaltung eines modernen und überzeugenden Lebenslaufs

Ein moderner Lebenslauf konzentriert sich auf die für die Position relevanten Informationen. Wer den Familienstand nennt, sollte ihn knapp und neutral formulieren.

Beispiele:

  • „Familienstand: ledig“
  • „Familienstand: verheiratet“
  • „Familienstand: eingetragene Lebenspartnerschaft“

Dabei ist wichtig, dass der Fokus auf der Qualifikation und Berufserfahrung bleibt. Der Familienstand sollte nicht den ersten Eindruck dominieren, sondern als ergänzende Information dienen.

Vorlagen und Tipps zur Umsetzung

Wer unsicher ist, kann sich an Lebenslauf-Vorlagen orientieren, die verschiedene Möglichkeiten der Gestaltung zeigen. Manche platzieren den Familienstand in einer separaten Zeile am Ende der persönlichen Daten, andere lassen ihn komplett weg.

Wichtig ist, dass die Entscheidung bewusst getroffen wird. Bewerber sollten sich fragen, ob diese Angabe im konkreten Fall einen Mehrwert bietet oder ob sie für den Erfolg der Bewerbung irrelevant ist.

Fazit: Familienstand im Lebenslauf

Ob der Familienstand im Lebenslauf stehen sollte, ist heute keine Frage von Pflicht, sondern von Strategie. Die Angabe kann in manchen Fällen ein Pluspunkt sein, in anderen eher hinderlich wirken. Bewerber sollten die Entscheidung von der Branche, der Unternehmenskultur und der eigenen Situation abhängig machen.

Ein professioneller Lebenslauf ist vor allem klar strukturiert, vollständig in den relevanten Punkten und frei von unnötigen Informationen. Wer sich für die Nennung entscheidet, sollte dies bewusst tun und sicherstellen, dass alle anderen Bereiche der Bewerbung ebenso überzeugend wirken.

FAQs: Häufig gestellte Fragen zum Familienstand im Lebenslauf

Was trage ich bei Familienstand ein?

Bei der Angabe des Familienstands im Lebenslauf solltest du folgende Optionen berücksichtigen, je nach deinem persönlichen Status:

  • Ledig – Wenn du nicht verheiratet bist und keine eingetragene Lebenspartnerschaft hast.
  • Verheiratet – Wenn du in einer Ehe lebst.
  • Geschieden – Falls deine Ehe rechtlich aufgelöst wurde.
  • Verwitwet – Wenn dein Ehepartner verstorben ist.
  • Eingetragene Lebenspartnerschaft – Bei einer rechtlich anerkannten Partnerschaft, die nicht als Ehe gilt.
  • Getrennt lebend – Wenn du zwar verheiratet bist, aber bereits in einer getrennten Lebenssituation bist.

Beispiele für die Angabe des Familienstands im Lebenslauf:

  • Ledig
  • Verheiratet
  • Geschieden
  • Verwitwet
  • Eingetragene Lebenspartnerschaft

Es ist wichtig, nur die relevanten Informationen zu verwenden, die deine berufliche Eignung nicht beeinträchtigen und dir keine Nachteile verschaffen.

Was schreibt man bei Familienstand rein?

Wenn du deinen Familienstand im Lebenslauf angibst, solltest du nur die notwendigen Informationen eintragen. Hier ist eine Übersicht:

Familienstand Beispiel für die Angabe
Ledig Ledig
Verheiratet Verheiratet
Geschieden Geschieden
Verwitwet Verwitwet
Eingetragene Lebenspartnerschaft Eingetragene Lebenspartnerschaft
Getrennt lebend Getrennt lebend

Es wird empfohlen, den Familienstand kurz und knapp anzugeben. Nutze dazu die gebräuchlichen Begriffe und halte die Information sachlich.

Tipp:

Vermeide unnötige Details wie das Alter deiner Kinder oder spezielle private Informationen, die keinen Bezug zur Stelle haben.

Welche Familienstände gibt es?

Es gibt fünf gängige Familienstände, die im Lebenslauf angegeben werden können. Die gängigsten sind:

Familienstände Beschreibung
Ledig Du bist nicht verheiratet und hast keine eingetragene Lebenspartnerschaft.
Verheiratet Du bist mit einer anderen Person verheiratet.
Geschieden Du warst verheiratet, aber die Ehe wurde rechtlich aufgelöst.
Verwitwet Dein Ehepartner ist verstorben und du bist nicht wieder verheiratet.
Eingetragene Lebenspartnerschaft Du bist in einer rechtlich anerkannten Partnerschaft, aber nicht verheiratet.

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