Nachdem Sie sich selbstständig gemacht haben, bemerken Sie, dass Ihnen wichtige Kompetenzen fehlen? Das ist kein Grund zur Panik, denn viele Fähigkeiten können Sie sich auch im Nachhinein durch eine entsprechende Weiterbildung oder ein Studium aneignen.
Fachkenntnisse als Erfolgsfaktor
Als selbstständiger Unternehmer sind Sie dafür verantwortlich, Ihre Firma so zu führen, dass sie wirtschaftlich erfolgreich ist. Die entsprechenden Fähigkeiten dafür bringen Sie entweder schon mit oder erarbeiten sie sich während der Selbstständigkeit durch die verschiedenen Aufgaben, auf die Sie tagtäglich treffen.
Allerdings können Sie nicht alle notwendigen Kenntnisse auf eigene Faust erlernen, sodass es in bestimmten Fällen sinnvoll sein kann, auch während einer gut funktionierenden Selbstständigkeit an einer Weiterbildung teilzunehmen oder ein Studium zu absolvieren.
Gründe für den Erwerb neuer Fachkenntnisse
Wenn sich die Anforderungen des Marktes plötzlich ändern und auf einmal weitere Dienstleistungen oder Produkte nachgefragt werden, kann es von Vorteil sein, wenn Sie sich weiterbilden, damit Sie Ihre Kunden halten oder neue dazugewinnen. Auch bei einer Vergrößerung des Betriebs und der Einstellung von Mitarbeitern können neue Fachkenntnisse im Bereich der Unternehmensführung, des Managements oder des Finanzwesens relevant werden. Zusätzlich bieten sich Weiterbildungen und Studienabschlüsse an, um Vertrauen bei Kunden zu schaffen und nachzuweisen, dass Sie sich in einem bestimmten Bereich auskennen.
Mögliche Weiterbildungen für Selbstständige
Selbstständige können auf verschiedene Formen der Weiterbildung zurückgreifen und ihr Wissen entweder auf eigene Faust oder mithilfe von Kursen vertiefen. Um sich selbst neue Fachkenntnisse anzueignen, bieten sich Blogs, Podcasts und Fachliteratur an. Bedenken Sie jedoch, dass Sie dafür eine gewisse Selbstdisziplin benötigen, die Ihnen dabei hilft, am Ball zu bleiben und nicht auf halbem Weg aufzugeben.
Wenn Ihnen das schwerfällt oder Sie eine Zertifizierung wünschen, ist ein kostenpflichtiges Kursangebot möglicherweise die bessere Wahl für Sie. Solche Weiterbildungskurse zu verschiedenen Themen werden an Abendschulen, Fernuniversitäten, von anderen Selbstständigen oder an Volkshochschulen angeboten.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit, dass Sie an einem Webinar oder einem E-Learning-Kurs teilnehmen und Sie die Weiterbildung bequem von zu Hause oder in Ihrem Büro absolvieren.
Neben der Selbstständigkeit studieren
Während viele Weiterbildungskurse nur einige Stunden oder Tage dauern, gehen Sie mit einem Studium eine längerfristige Verpflichtung ein, können aber einen akademischen Abschluss erlangen. Für welchen Studiengang Sie sich am besten entscheiden, hängt zum Teil von der jeweiligen Branche ab, in der Sie tätig sind.
Schließlich kann es sinnvoll sein, sich im eigenen Fachbereich tiefgreifendere Kenntnisse anzueignen. Ferner gibt es eine Reihe von Studiengängen, die für nahezu alle Unternehmer interessant sein können. Zu diesen gehören unter anderem:
- Kommunikationswissenschaften
- Rechnungswesen
- Marketing
- Business Management
Unternehmen und Studium miteinander vereinbaren
Um die Selbstständigkeit und das Studium unter einen Hut zu bekommen, spielt das Zeitmanagement eine übergeordnete Rolle. Überlegen Sie vorher genau, wie viel Zeit das Studium neben Ihrem Unternehmen einnehmen kann und erwägen Sie gegebenenfalls ein Teilzeitstudium, sodass die Geschäfte so normal wie möglich weiterlaufen können.
Machen Sie einen Plan, in den Sie Ihre geschäftlichen Termine und Ihre Veranstaltungen an der Hochschule eintragen und halten Sie sich möglichst strikt daran. Außerdem sollten Sie genügend Zeit zum Lernen für Klausuren und zum Schreiben von Hausarbeiten sowie für die Abschlussarbeit am Ende des Studiums einplanen.
Wichtig: Zwischen all diesen wichtigen Aufgaben dürfen Sie Ihr Privatleben nicht vergessen. Freizeitaktivitäten und soziale Kontakte mit Menschen aus Ihrem Umfeld sind schließlich ein wichtiger Stützpfeiler für Ihr Wohlbefinden und entscheiden mit darüber, wie belastbar Sie sind.
Die Hochschule sollte sich in der Nähe befinden
Wenn Sie bereits ein Unternehmen gegründet haben, sind Sie vermutlich örtlich gebunden, da Sie Ihre Kunden vor Ort bedienen oder dort Ihren Firmensitz haben. Dementsprechend wäre es für Sie vorteilhaft, wenn sich die Hochschule in der Nähe befände, sodass Sie keine weitere wertvolle Zeit für lange Pendelwege verschwenden.
Da es an vielen Hochschulen Zugangsbeschränkungen für bestimmte Studiengänge gibt, können Sie sich die Universität nicht immer frei aussuchen, sondern müssen eventuell weitere Fahrtwege in Kauf nehmen. Wenn Sie aufgrund von Platzmangel abgelehnt werden, sollten Sie nicht zögern und die Möglichkeit einer Studienplatzklage von einem Anwalt prüfen lassen.
Die Chancen stehen in vielen Fällen nicht schlecht, denn Hochschulen sind verpflichtet, ihre Kapazitäten vollständig auszuschöpfen und jeden Studierenden aufzunehmen, den Sie unterrichten können. Wenn sie das nicht tun, kann die Studienplatzklage erfolgreich ausgehen, sodass Sie am Ende doch an Ihrem Wunschort studieren können.
Verzichten Sie dabei nicht auf die anwaltliche Unterstützung, denn der erfahrene Profi kennt die Rechtslage genau und weiß, wann sich die Klage lohnt und welche Fristen eingehalten werden müssen.
Die Finanzen im Auge behalten
Je nachdem, wie gut oder schlecht das Unternehmen ohne Ihre ständige Anwesenheit läuft, müssen Sie während des Studiums Umsatzeinbußen in Kauf nehmen. Diese sollten Sie von vorneherein einplanen und einen Finanzplan erstellen, der Sie durch die Zeit des Studiums bringt, ohne dass Sie in ernsthafte monetäre Schwierigkeiten geraten. Falls es Ihnen möglich ist, können Sie zusätzlich ein finanzielles Polster anlegen, von dem Sie während Ihrer Studienzeit zehren.