Business

Was junge Talente bei der Bewerbung für ein Praktikum beachten sollten

Irgendwann kommst du während deiner Schul- oder Unizeit an den Punkt, an dem du ein Praktikum absolvieren musst. Das Wort „müssen“ solltest du bei dieser Gelegenheit gleich aus deinem Vokabular streichen, denn vorbei sind die Tage, an denen ein Praktikum nur aus Akten Sortieren und Kaffeekochen besteht.

Ein Praktikum sollte keine Muss-Sache sein, sondern eine Darf-Sache. Du darfst für ein paar Wochen in ein Unternehmen reinschnuppern. Du darfst dir ohne Verpflichtung ein Bild von einem Arbeitsalltag machen – und wer weiß, vielleicht machst du deine Sache so gut, dass dir eine Stelle angeboten wird.

1. Boring Basics: Deine Bewerbungsmappe

 Deine Bewerbungsmappe

Wenn man noch von einer „Mappe“ reden kann, denn mittlerweile sind die meisten Unternehmen auf digitale Bewerbungsunterlagen übergegangen. Und das ist auch schon der erste Punkt. Wenn du eine interessante Stelle findest, lies dir genau durch, welche Art von Bewerbung von dir erwartet wird.

Was sollst du abdecken? Zum Standard gehören

  • Lebenslauf / CV
  • Anschreiben
  • (digitale) Anhänge, die sich auf die Stelle beziehen

Die Entscheidung, ob deine Unterlagen überhaupt genauer geprüft werden, fällt in den ersten Sekunden, besonders, wenn eine große Menge an Bewerbungen eingegangen ist. Du solltest daher möglichst viele Schlüsselwörter aus der Stellenausschreibung mit in das Verfassen von Lebenslauf und Anschreiben einbauen, um zu zeigen, dass du dich auch wirklich für diese spezielle Stelle interessierst. Klasse statt Masse.

Der Lebenslauf – was kommt rein?

Du hast wenig bis gar keine Berufserfahrung – was also in den Lebenslauf eintragen? Auch dein schulischer Werdegang ist interessant. Trage deine Lieblingsfächer ein – am besten die, die zum Praktikumsplatz passen. Vermeide zudem, viele leere Stellen zu lassen.

Fülle sie mit kurzen interessanten Fakten über dich, die im Kontext des Praktikums Sinn machen und sei dabei präzise. Zum Beispiel: Statt „Interesse an Social Media“, erwähne deine Marketing-Kampagne für ein Schul- oder Uniprojekt. Oder deinen TikTok-Account mit x Followern und y Reichweite, auf dem du Videos zu deinen Hobbies veröffentlichst. Oder vielleicht hast du ein spannendes Auslandsjahr hinter dir?

Das Anschreiben – deine Bühne!

Im Anschreiben solltest du darauf eingehen, warum die Praktikumsstelle, auf die du dich bewirbst, genau die richtige für dich ist. Erkläre (auch mit Praxisbeispielen und Zahlen), wie du dem Unternehmen einen Mehrwert bieten kannst und was deine Ziele für das Praktikum sind.

Vergiss vorgefertigte Phrasen und nutze ein KI-Tool, um dein Anschreiben mit branchenspezifischen Schlagwörtern zu füllen. Und keine Sorge, wenn Schreiben nicht so ganz deine Stärke ist, kannst du auch Praktikumsanschreiben-Vorlagen von Onlinelebenslauf nutzen – das nimmt dir die erste Hürde. Personalisieren ist aber das A und O

2. Social Proof als Muss

Personaler sind in den Sozialen Medien unterwegs und suchen nach deinen Profilen, um sich einen weiteren Eindruck von dir zu machen. Gehe also sicher, dass du deine Profile pflegst und Privates auch wirklich privat teilst.

Der kritische Fokus liegt auf professionellen Plattformen:

  • LinkedIn/Xing: Als Schüler brauchst du noch kein LinkedIn/Xing Profil – wenn du deine Ausbildung oder Uni beginnst, solltest du aber Teil dieser professionellen Netzwerke sein. Halte dein Profil aktuell, liste alle relevanten Erfahrungen (auch ehrenamtliche oder universitäre Projekte) detailliert auf und lade ein professionelles Profilbild hoch. Ein bisschen Engagement in Fachgruppen kann auch nicht schaden.
  • Fachliche Portfolios: Für kreative oder technische Praktika (Design, Programmierung) ist ein Online-Portfolio (GitHub, Behance) super nützlich. Auch Schüler können so einen direkten visuellen Leistungsnachweis erstellen und sammeln sich Pluspunkte.

3. Frühzeitig Chancen sichern

Praktikumsplätze in großen Firmen werden meistens schon Monate vor Beginn besetzt – früh dran sein lohnt sich also! Wenn dich ein bestimmtes Unternehmen jedoch brennend interessiert, versuche dein Glück mit einer Initiativebewerbung. Das zeigt Eigeninitiative und beweist, dass du wirkliches Interesse hast.

Gehe dabei wie folgt vor:

  1. Zielunternehmen definieren: Wähle Unternehmen, der zu deinen beruflichen Zielen passt.
  2. Spezifischen Bedarf identifizieren: Recherchiere aktuelle Projekte, Markteintritte oder Produktprobleme des Unternehmens. Leite daraus ab, in welchem Bereich konkrete Unterstützung benötigt wird.
  3. Nutzen formulieren: Erkläre im Anschreiben präzise, warum deine spezifischen Fähigkeiten (z. B. Kenntnisse in Python, Beherrschung einer Nischensprache, Erfahrung mit einem seltenen Tool) helfen, diesen identifizierten Bedarf zu decken.

So stehst du in keinem direkten Wettbewerb hat und positionierst dich als lösungszentrierten Kandidaten, nicht nur als Praktikanten.

4. Das Interview: Fokus auf Soft Skills und Reflexion

Das Interview Fokus auf Soft Skills und Reflexion

Kein Praktikumsgespräch ähnelt dem anderen. Bei Schülern werden die Persönlichkeit und das Interesse an der Stelle besprochen, wobei Studenten sich eher in einer Art Kultur- und Fit-Prüfung beweisen müssen. Fachwissen wird vorausgesetzt; jetzt geht es darum, ob du in das Team passt und wie du mit Herausforderungen umgehst.

Zwei Punkte sind im Bewerbungsgespräch immer wichtig:

  • Stärken-Schwächen-Analyse: Nenne keine versteckten Stärken als Schwächen. Identifiziere eine echte Schwäche (z. B. Projektmanagement-Unerfahrenheit) und erkläre, mit welchen konkreten Maßnahmen du daran arbeitest, um dich zu verbessen (z. B. Besuch eines Online-Kurses). Das zeigt Selbstreflexion.
  • Fragen an das Unternehmen: Stelle strategische, anspruchsvolle Fragen (z. B. zur langfristigen Digitalisierungsstrategie, zur Arbeitskultur im Team oder zur Performance-Messung in deiner möglichen Abteilung). So signalisierst du ernsthaftes Interesse und strategisches Denken.

5. Professionelle Nachbereitung

Ein unterschätzter, aber entscheidender Schritt ist das strukturierte Follow-up. Sende innerhalb von 24 Stunden nach dem Gespräch eine kurze Dankes-E-Mail.

Die E-Mail sollte drei Elemente enthalten:

  1. Danksagung: Kurzer Dank für die Zeit.
  2. Verankerung: Kurze Erwähnung eines spezifischen Gesprächsinhalts (z. B. die Herausforderung, die Sie besprochen haben).
  3. Bestätigung des Nutzens: Erneute, prägnante Bestätigung, wie Sie bei genau dieser Herausforderung helfen können.

Das zeigt Professionalität, Hands on-Mentalität, Wertschätzung und Organisationsfähigkeit und hält dich in positiver Erinnerung, während das Unternehmen noch andere Kandidaten prüft.

Antwort verfassen

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Next Article:

0 %