Online-Shopping in Österreich: Bequemlichkeit und Service sind neben niedrigen Preisen die Hauptanziehungspunkte.
Der neue Bericht „E-Commerce Markt Österreich 2022“ von Statista gibt einen Überblick über die österreichische E-Commerce-Landschaft und schlüsselt die erfolgreichsten Online-Händler auf.
Der Gesamtumsatz der Top 250 Internethändler wuchs im Jahr 2020 um fast 35%, im Jahr 2021 jedoch nur noch um 20%.
Damit setzen die führenden 250 E-Commerce-Plattformen im Geschäftsjahr 2021 knapp 6 Milliarden Euro um.
In Österreich sind dies die Top 10 Internet-Händler
Da seit Beginn der Pandemie einerseits aufgrund von Schließungen in einigen Geschäften vermehrt online eingekauft wurde und sich andererseits die Affinität der Menschen zum Online-Shopping dramatisch entwickelt hat, ist es kaum überraschend, dass sich das Wachstum verlangsamt hat.
sagt Honorarprofessor (FH) Dr. Anton Salesny von der Wirtschaftsuniversität Wien, der als Mitarbeiter an der Untersuchung beteiligt war.
Salesny weiter:
„Die Daten zeigen, dass die führenden Online-Händler nach wie vor den Löwenanteil des Umsatzes mit nach Hause nehmen. Erneut entfielen auf die 10 größten Online-Händler mehr als 45 Prozent des Gesamtumsatzes der 250 größten Einzelhändler.
Bei den Kategorien, die von Internethändlern abgedeckt werden, handelt es sich nach wie vor um Gadgets, Bekleidung, Gepäck und Zubehör, Schuhe und Sportartikel.
Es ist nicht verwunderlich, dass dies der Fall ist, da diese Art von Artikeln im Bereich des Internet-Shoppings sehr beliebt sind.
Corona hat in den letzten Jahren zu einer neuen Dynamik auf den Märkten für Heimwerkerbedarf, Garten- und Haustierbedarf, Einrichtungsgegenstände, Drogerieartikel und Naturkost beigetragen.“
„Der Einzelhandel hat in den Jahren der Epidemie einen raschen Wandel erfahren. So ist in letzter Zeit die Zahl der Einzelhändler gestiegen, die zusätzlich zu ihrem eigenen Online-Shop entweder über Marktplätze verkaufen oder einen eigenen Marktplatz betreiben.
Jüngste Untersuchungen aus Deutschland zeigen, dass Online-Marktplätze wie der von Amazon bereits mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes des Unternehmens ausmachen.
Der Multi-Channel-Handel ist mittlerweile eine etablierte Praxis, die die Käufer zuverlässig zufrieden stellt“, so Dr. Anton Salesny, Professor an der Fakultät für Geisteswissenschaften.
Ständig durchgeführte Shopper-Befragungen in Zusammenarbeit mit seriösen Marktforschungsinstituten bestätigen dies ebenfalls. Bereits 2020 wurde die „Bequemlichkeit des Einkaufens“ und nicht der „billige Preis“ als Hauptmotivation für Online-Käufe genannt.
Studien zeigen, dass die Bequemlichkeit“ weiterhin die größte Relevanz bei der Wahl des Kanals hat, auch wenn sie aufgrund der aktuellen Umstände in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen hat.
Omnichannel- oder Multichannel-Strategie
Salesny sagt dazu Folgendes: „Mit Hilfe von Corona hat die Omnichannel- oder Multichannel-Strategie noch mehr an Zugkraft gewonnen. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen virtuellem und physischem Ladengeschäft zusehends.
Da die Verbraucher es vorziehen, über den Kanal einzukaufen, der ihrer Meinung nach am besten für das jeweilige Szenario und ihre aktuellen Bedürfnisse geeignet ist, haben wir eine Zunahme der digitalen Vernetzung in stationären Geschäften und die Expansion von reinen Online-Händlern in den physischen Raum beobachtet.
Dies ist nicht auf die heutigen „Digital Natives“ beschränkt, wie viele angenommen haben.
Vor allem Erstkäufer aus unterversorgten Bevölkerungsgruppen kauften ein, was ihnen gefiel oder was sie liebten.
Online-Shopping ist mittlerweile als alternativer Einkaufskanal fest etabliert und hat sich in die Routine vieler Österreicher eingebürgert.“
Institut für Handel und Data Science, Wirtschaftsuniversität Wien, Honorarprofessor (FH) Dr. Anton Salesny.
Daten und Analysen zum österreichischen Online-Handel im Jahr 2022
Die Studie „E-Commerce Markt Österreich 20222″ stützt sich auf Sekundärdaten, darunter Unternehmensdaten aus Geschäftsberichten, Pressemeldungen und Unternehmenswebseiten, sowie eine Hochrechnung von Statista auf Basis einer Regressionsanalyse.
Die Recherche für die Top 250 Liste konzentrierte sich auf Business-to-Consumer (B2C) Internethändler.
Die Position eines Unternehmens wird anhand des Nettoumsatzes seines Online-Shops im Geschäftsjahr 2021 ermittelt. Aufgrund der laufenden Verfeinerung der Umsatzmodellierung können die Umsatzzahlen der modellierten Shops variieren.
Wenn ein Unternehmen mehr als einen Online-Shop hat, haben wir jeden einzeln betrachtet.
Die endgültige Bedeutung der Online-Verkaufserlöse
Der relevante B2C-Onlineshop in Österreich erzielte im Geschäftsjahr 2021 Netto-E-Commerce-Umsätze nach Berücksichtigung von Retouren, vor Umsatzsteuer und ausschließlich aus dem Verkauf von Artikeln (ohne sonstige betriebliche Erträge des Unternehmens).